Artikel vom 08.08.2008




Die desolate Situation im Abwasserzweckverband Bodeniederung treibt die Mitgliedsgemeinden in den Ruin. Hecklingens Bürgermeister Borchmann spricht resigniert von "mittlerweile zehn Millionen Euro, die durch die Finanzmisere des AZV auf den Hecklinger Haushalt drücken" (MZ vom 20.07.08). Er fordert, den AZV zu liquidieren. Der Verlustvortrag dürfe dabei aber nicht zu Lasten der Kommunen gehen, sondern das Land Sachsen-Anhalt müsse die Mitgliedskommunen des AZV oder den AZV selbst entschulden. Dass diese Forderung durchsetzbar erscheint, glaubt er jedoch selbst nicht: "Dann kommen alle anderen Abwasserverbände im Land auch und erheben, zu Recht, die gleiche Forderung".

Hecklingen fühlt sich handlungsunfähig. "Wir stehen mittlerweile schon unter Kontrolle der Kommunalaufsicht, können nur das Notwendigste abarbeiten und keine Investitionen tätigen. Und wir knabbern an unserer eigenen Substanz", erläutert Borchmann.

Der Ortsbürgermeister des Teilorts Cochstedt fühlt sich durch die Finanzkrise im Abwasserzweckverband mittlerweile "erdrosselt". Ulrich Dubiel formuliert die Auffassung des Ortschaftsrates: "In Cochstedt herrscht weiter die Überzeugung, dass darüber ernsthaft nachgedacht werden müsste, die Stadt auszulösen und die Ortsteile die Chance bekommen, sich neu zu orientieren." Ein Ende des Leidensweges sei nicht absehbar. Von einer Auflösung des Verbandes hält er allerdings nichts. Denn ein positives Ende sei nicht in Sicht", meint Ulrich Dubiel. Um den Verband aufzulösen müsste das Land nach Dubiels Auffassung eine Zusage geben, dass der AZV seine Liquidität zurückerhält und die Schuldenlast nicht auf die Kommunen abgewälzt werde. Dafür spreche im Moment aber nichts.

Quelle: MZ vom 20.07.08 und vom 04,.08.08

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