Artikel vom 21.08.2008




„Der NUS-Trinkwasserpreisvergleich entlarvt sich in diesem Jahr selbst“, so Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des VKU. „Die Macher der Studie müssen eingestehen, dass in anderen Ländern Trinkwasser hoch subventioniert ist, was in Deutschland nicht der Fall ist. Daher vergleicht man hier Äpfel mit Birnen.“

Vehement widerspricht Reck der Aussage, Wasserpreise würden von den deutschen Kommunen „Pie-Mal-Daumen“ festgelegt. „Sowohl das europäische, als auch das deutsche Recht schreiben den Wasserversorgern kostendeckende Preise vor. Alle tatsächlichen Aufwendungen müssen sich auch im Preis wiederfinden. Subventionierungen oder politische Wasserpreise sind nicht möglich. Die Darstellung in der NUS-Studie ist vollkommen irreführend“, so Reck.

Der VKU verweist auf die niedrigen Wasserverlustquoten im Leitungsnetz hin und auch Wasserrohrbrüche seien im Vergleich mit den europäischen Nachbarn sehr selten.

Mehr als drei Viertel der Kunden haben sich in einer Haushaltskundenbefragung des VKU eindeutig gegen eine Privatisierung der Wasserversorgung ausgesprochen. Die auf der Basis der NUS Studie erhobenen Liberalisierungsforderungen laufen daher nach Auffassung des VKU ins Leere.

Tatsächlich mutet die Behauptung der NUS Consulting Group seltsam an, wonach Trinkwassergebühren der Quersubventionierung in den Gemeindehaushalten dienten. Eine solche Kalkulation kommunaler Abgaben wäre im Hinblick auf das Kostenüberschreitungsverbot eindeutig rechtswidrig. Umso erstaunlicher ist, dass der DStGB diese angebliche Praxis mehr oder minder bestätigt. Möglicherweise denkt er dabei daran, dass sich durch hohe Mischzinssätze,welche eine Eigenkaptialverzinsung auch dann enthalten, wenn Zweckverbände keine andere kommunale Aufgabe als die der Wasserver- oder Abwasserentsorgung wahrnehmen, zusätzliche Einnahmen ergeben. Ins Blickfeld können auch Abschreibungssätze rücken, die nach einer Studie von Prof. Dr. Kirchhoff nicht selten zu eigentlich unnötig hohen Gebührensätzen - und damit zu "versteckten" zusätzlichen Einnahmen der Kommunen und Verbände führen.


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